Die Frage, ob Milch gesund ist oder nicht, ist sehr umstritten. Milch enthält zwar viele gesunde Inhaltsstoffe, jedoch reagieren viele Menschen empfindlich darauf.

Bauchschmerzen, Blähungen und Übelkeit sind für viele Personen die Folge, wenn sie Milchprodukte essen. Das liegt an einer Laktoseintoleranz, denken viele. Das stimmt nicht immer – es kann auch an einem anderen Grund liegen.

Laktoseintoleranz: So viele Menschen in Deutschland sind betroffen

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind etwa 15 Prozent der erwachsenen Deutschen von einer Laktoseintoleranz betroffen. Das bedeutet, dass nach dem Verzehr von Milchprodukten, wie Joghurt, Käse, Sahne und natürlich Milch selbst, Beschwerden das Verdauungstraktes aufkommen.

Eine Laktoseintoleranz zeigt sich häufig in Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall. Laktose ist der Milchzucker in der Milch. Dieser muss vom körpereigenen Enzym Laktase aufgespalten werden. Wenn der Körper über zu wenig Laktase verfügt, entstehen Verdauungsstörungen.

Wer nach dem Verzehr von Milchprodukten unter Blähungen und Bauchschmerzen leidet, der vermutet dahinter oft eine Laktoseintoleranz. Das muss aber nicht sein, denn auch ein anderer Stoff in der Kuhmilch kann das Unwohlsein auslösen.

Was steckt noch in Kuhmilch?

Kuhmilch besteht hauptsächlich aus Wasser, Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten, Mineralien und Vitaminen. Die genaue Zusammensetzung variiert jedoch je nach Rasse, Fütterung, Gesundheit und Alter der Kuh und der Verarbeitung der Milch. H-Milch verliert laut der Verbraucherzentrale NRW einen geringen Gehalt an Vitaminen.

Hier ist eine ungefähre Aufschlüsselung der Inhaltsstoffe von Kuhmilch:

  • Wasser: etwa 87 Prozent
  • Proteine: etwa 3,2 Prozent
  • Fette: etwa 3,8 Prozent
  • Kohlenhydrate: etwa 4,9%, hauptsächlich in Form von Laktose (Milchzucker)
  • Mineralien, wie Calcium, Phosphor, Natrium, Kalium, Chlorid und Magnesium
  • Vitamine, wie Vitamin A, B-Vitamine und Vitamin D

Achtung: Milch von anderen Tierarten wie Ziegen, Schafen oder Büffeln kann unterschiedliche Anteile und Zusammensetzungen aufweisen.

Milcheiweiß kann Bauchschmerzen verursachen

Nicht nur gegen Laktose kann man eine Intoleranz aufbauen, sondern auch gegen die in der Milch enthaltenen Milcheiweiße. Das Hauptmilchprotein Kasein und die Molkeneiweiße ⍺-Laktalbumin und β-Laktoglobulin können ähnliche Reaktionen auslösen.

Eine Kaseinintoleranz ist eine Form der Nahrungsmittelunverträglichkeit, bei der der Körper Schwierigkeiten hat, es zu verdauen. Bei Menschen mit Kaseinunverträglichkeit kann das Kasein im Dünndarm nicht vollständig verdaut werden, was zu einer Reihe von Symptomen führen kann.

Die Symptome einer Kaseinintoleranz sind ähnlich wie bei einer Laktoseintoleranz:

  • Blähungen und Bauchschmerzen
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Hautausschläge oder Juckreiz

Auch Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Gelenkschmerzen können auftreten. Die Schwere der Symptome variiert je nach Person und Menge an Kasein, die konsumiert wird.

Was ist eine Milchallergie?

Eine Milchallergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf Proteine in der Milch, die als fremd und potenziell gefährlich wahrgenommen werden. Das Immunsystem reagiert auf diese Proteine, indem es Antikörper produziert, um sie zu bekämpfen. Die Reaktion kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen.

Die Symptome einer Milchallergie können innerhalb weniger Minuten oder Stunden nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten auftreten und können Hautausschläge, Juckreiz, Übelkeit und eine Schwellung der Atemwege beinhalten. Letztere führen im schlimmsten Fall zu einem anaphylaktischen Schock.

Eine Milchallergie ist nicht dasselbe wie eine Laktoseintoleranz. Eine Milchallergie kann genauso wie eine Laktoseintoleranz auch Verdauungsprobleme verursachen, ist jedoch eine Immunreaktion auf die Proteine in der Milch.

Erwachsene leiden aber nur selten unter einer Milchallergie. Nur etwa 0,1 bis 0,5 Prozent der Bevölkerung reagiert allergisch auf Milch. Säuglinge und Kinder unter drei Jahren sind häufiger betroffen. Oft verschwindet die Allergie aber im Alter zwischen drei und fünf Jahren wieder.

Verdacht auf Milchallergie? Arzt aufsuchen!

Wenn Sie einen Verdacht auf eine Milchallergie haben, dann sollten Sie sich untersuchen lassen. Mittels Hauttests, Bluttests oder Provokationstests kann geprüft werden, ob es sich tatsächlich um eine Allergie handelt.

Egal, ob Sie unter einer Laktoseintoleranz, einer Kaseinintoleranz oder einer Milchallergie leiden, der beste Weg den Nebenwirkungen zu entgehen, ist es auf Milch zu verzichten. Steigen Sie am besten auf planzliche Drinks wie Hafermilch oder Mandelmilch um.

Das Original zu diesem Beitrag „Darum bekommen Sie von Milchprodukten Bauchschmerzen“ stammt von FitForFun.

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